DEFINITION

Was bedeutet eigentlich “Carven”?
Carven heißt im Prinzip nichts anderes, als einen Schwung von nfang bis Ende auf der Kante zu fahren. Der Schwung wird also "geschnitten" und dadurch der Driftanteil weggelassen bzw. minimiert. Theoretisch bleibt allerdings immer ein gewisser Driftanteil vorhanden, da Schnee nun mal nachgibt und dadurch das Skiende nicht völlig exakt der Skispitze hinterherfahren kann. Der Übergang vom geschnittenen zum gerutschten Schwung ist daher naturgemäß fließend und je nach Schneebeschaffenheit unterschiedlich (selbst der beste Skifahrer wird im Tiefschnee keinen geschnittenen Schwung fahren können). Geschnittene Schwünge zu fahren war schon immer Ziel jedes guten Skifahrers. Was also ist so neu am Carven? Nun, traditionellerweise wurde unter "geschnitter Schwung" das geschnittene Schwungende verstanden, also die Phase nach dem Andrehen der Skier. Zum Andrehen wurden die Skier entlastet und/oder flachgestellt und so ins Rutschen (in den Schwung hinein) gebracht. Das Entlasten der Skier erfolgte z.B. durch das Abbremsen einer unmittelbar vorangehenden Hochbewegung oder durch das Einleiten einer Tiefbewegung. Carven hat also nicht notwendiger Weise etwas mit "Skifahren ohne Stöcke" oder "in jeder Kurve mit den Händen in den Schnee greifen" zu tun. Das sind extreme (jedoch extrem lustvolle) Spielarten des Carvens. Und Carven ist eine Spielart des Skilaufens.

Was versteht man unter Carvingski?
Möglich wurde das Carven erst durch die Entwicklung stark taillierter Skier. Dabei handelt es sich nicht nur um kleine Verbesserungen oder um die Verwendung neuer Werkstoffe. Zur Zeit erleben wir schlicht die größte Revolution im Skibau seit 30 Jahren. Hatte ein traditioneller Slalomski in der Saison 98/99 noch eine Länge von ca. 1.95 m und einen Taillierungsradius um die 45 m, so haben aktuelle Slalomskier Längen von 1.60 bis 1.76 m und Taillierungsradien von 14 bis 17 m. Extreme Carvingskier (Funcarver) sind 1.50 bis 1.60 m lang und haben Taillierungsradien von 10 bis 14 m. Die starke Taillierung bewirkt, daß der Ski “wie von selbst” um die Kurve fährt, wenn er auf die Kante gestellt wird. Je stärker der Ski tailliert ist, desto stärker ist im allgemeinen auch seine Selbstführung (Autokinetik). Die Fahreigenschaften des Skis werden aber nicht nur durch den Taillierungsradius bestimmt, sondern sind auch entscheidend von der Biegesteifigkeit (Flex) und der Torsionssteifigkeit abhängig. Ein gekanteter, taillierter Ski biegt sich bei Belastung entsprechend seiner Geometrie durch und zeichnet einen Kreisbogen in den Schnee. Der Kurvenradius (bei einem rein geschnittenen Schwung) ist also, abhängig von der Skitaillierung, dem Aufkantwinkel und der Belastung immer kleiner oder gleich der Skitaillierung!

Carvingtechnik kann leicht erlernt werden!
Die richtige Carving-Fahrtechnik kann unter der richtigen Anleitung leicht erlernt werden. Hier tut sich der Anfänger sogar leichter als der gute Skifahrer.
Anfänger erlernen auf Carvingskiers schneller und sicherer das Skifahren als jemals zuvor (wenn der richtige Lernski gewählt wird).
Für gute Skifahrer sind es gerade die lang antrainierten, elementaren und eingeschliffenen Technikmerkmale des klassischen Skilaufs, die uns daran hindern, die Vorteile des Carvingskies voll zu nutzen. Das Selbsterlernen bleibt somit nur sehr wenigen besonderen Fahrergruppen (z.B. Rennläufern) offen.
Indem dies erkannt war, entwickelte führender Fachverband im Bereich Carving „SPORTS“ Methoden, möglichst einfach und schnell den Weg vom klassischen Skilauf zum Carvingskilauf zu finden.
Ebenso wurden auch spezielle und sehr effektive Wege entwickelt, die auch den Anfänger mit dem taillierten Ski schneller und einfacher zum Skierlebnis führen.

 

VORTEILE

Nur die Verbindung von neuer Fahrtechnik und Carvingski schafft die wahren Vorteile!

Oftmals hört man Skifahrer sagen, dass ihnen der ausprobierte Carvingski nichts neues brachte.
Auf Nachfragen ergibt sich fast immer, dass entweder der gewählte Ski zu lang und schwach tailliert war oder dass der erste Versuch ohne Anleitung durchgeführt wurde.
Das Märchen , dass der Carving „alles von selbst macht“, wird gerne von Verkäufern dargestellt, und führt nicht selten zu Enttäuschungen.

Nur die Verbindung von Carvingtechnik und taillierten Skiern führt zum wahren Carving-Erfolgserlebnis!

Das Carven hat folgende Vorteile :

• schneller erlernbar

• spürbar schonend für Knie und Wirbelsäule

• kraftsparend, weniger ermüdend

• höheres Tempo bei gleicher Sicherheit möglich

• ermöglicht Senioren das Skifahren 10 Jahre länger


Kernstück des Carvens ist der Ski: vorn breit, in der Mitte tailliert, am Ende wieder breit. Wird der Ski auf die Kante gestellt, bestimmen Köperneigung, Tempo und Taillenradius den Kurvenverlauf - also radikal radial, womit sich der erwähnte Slogan erläutert. Die Länge der Kurve bestimmt das Tempo.


Die wesentlichen Merkmale der Carving-Technik sind:

frontale Fahrposition in der Geradeausfahrt

dann Schrittwechsel als Vorbereitung für das Aufkanten (Kippen in den Hang)

Schneiden (= carving) der Kurve auf dem Radius

der Ritt auf der taillierten Kante wird durch eine starke Neigung des Oberkörpers gehalten, die Beine

drücken kurveneinwärts. Das Abrutschen mit den Ski-Enden fällt weg.


Im Gegensatz dazu die bisherige Fahrweise, die Gegenschulter-Technik:

kleiner Kurvenradius

häufige Richtungsänderung (beides kostet mehr Kraft)

während der Geradeausfahrt blickt der Läufer ins Tal

aus der Paßschritt-Position, die dabei entsteht, setzt über die
   Hochentlastung der Skiwechsel ein

die Intensität des anschließenden Fersenschubs steuert den Kurvenradius

Beide Techniken haben ihre Vor- und Nachteile. Die Gegenschulterfahrweise gestattet mehr Spielformen als das Carven und ist auch in steilem Gelände tauglicher. Demgegenüber macht das Carven einfach riesigen Spaß. Die Ähnlichkeit mit dem Snowboarden ist tatsächlich frappierend: der Rhythmus, die Eleganz der Bewegung und auch der Marketing-Tenor: “Carving - Snowboarden für jedermann”.

 

SICHERHEIT

Ein neuer Sicherheitsgewinn im Skilauf
Der kürzer Ski schenkt dem Fahrer durch die geringeren Drehhebel deutlich mehr Sicherheit. Auch das Sturzverhalten ändert sich. Stürze geschehen fast nur noch in die Innenrichtung der Kurve und verringern so Überschläge und Drehungen. Allerdings entsteht durch die neue Technik auch ein neues Fahrverhalten. Größere Schwünge und vermehrtes Queren der Pisten führt zu einem neuen, ungewohnten Bild auf den Hängen. Mit diesem Bild muss sich das Sicherheitsverhalten der Skifahrer ändern.

Der Verband SPORTS hat hierzu 10 Carving-Sicherheitsregeln aufgestellt:

  • Carving bietet schon bei geringer Grundgeschwindigkeit das volle Kurvengefühl.Strebe also die erhöhte Kurvengeschwindigkeit und nicht generell hohes Tempo an.
     
  • Carvingtechnik und Carvingski versprechen eine sichere Spur auch bei höherem Tempo. Kalkuliere aber größere Abstände ein und überhole weiträumiger.
     
  • Carverski gleiten im Schuss nicht ganz so ruhig, wie klassische Skitypen.
    Vermeide hohes Tempo und führe den Ski aufmerksam.
     
  • Halte Dich bei frequentierter Piste an einen engen Korridor entlang der Falllinie.Auch der auf weite Schwünge angelegte Carverski lässt kleine Schwünge zu.
     
  • Gewöhne Dir den Carverblick an: Schaue während stärker ausgezogener Schwünge den berg hinauf, um Kollisionen zu vermeiden.
     
  • Lasse Dich beim Training und bei der Ausführung sogenannter 360er oder
    Kreiskurven von einem Beobachter leiten. Der Carverblick ist obligatorisch.
     
  • Greife beim Extremcarving mit der Hand nicht gegen die Fahrt nach vorne in den Schnee. Bei seitlicher Führung nach hinten weggleiten.
     
  • Wenn man beim Carving stürzt, fällt man meist in die Kurve hinein. Stelle Dich darauf ein. Du kannst dabei leichter als früher gefährliche Überschläge
    und Drehungen vermeiden.
     
  • Lasse Deine Sicherheitsbindung sorgfältig einstellen. Die Berechnung muss berücksichtigen, ob Du ein moderater oder ein extremer Carver bist.
     
  • Dein Ski hat nur Führungskraft, wenn Kanten und Belag in einem optimalen Zustand sind. Sorge für einen häufigen und regelmäßigen Service.

 

Ein wachsames Auge auf die Selbsteinschätzung
Auch wenn Carvingskilauf leichter ist und Skilaufen plötzlich noch mehr Spaß macht: Der Schnitt von der Skifaszination zur Selbstüberschätzung war noch nie so klein.
Carvingskilauf schafft völlig neue Kurvengeschwindigkeiten. Carvingskilauf schafft völlig neue Fahrgefühle (Schräglage).
Trotzdem muss man wissen: Wir müssen uns erst langsam an die neuen Geschwindigkeiten gewöhnen. Schräglage ist faszinierend aber noch lange kein Kriterien für gutes Skifahren. Eine solide, gute und breit angelegte Basistechnik bleibt nach wie vor das Muss, an dem sich gute und sicher fahrende Skifahrer messen müssen!

Darum: Schütze dich und andere durch die richtige Selbsteinschätzung.

 

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